Die Residenzstadt München in der frühen Neuzeit. Ihre räumlich-funktionale Entwicklung und Strategien zu ihrer 4D-Visualisierung

Aus Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte
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Thema

Die Dissertation beschäftigt sich mit dem höfischen Leben der frühen Neuzeit in ihrem architektonisch-städtebaulichen Umfeld. Dabei handelt es sich zunächst um ein bauhistorisches Thema, bei dem am Beispiel der Residenzstadt München und besonders deren Stadtschlössern ein virtuelles 3D Modell erstellt wird. Der wissenschaftliche Anspruch an die virtuelle Rekonstruktion des Stadtkerns sowie der einzelnen Schlösser wird dabei an drei essentiellen Themenkomplexen festgemacht.

1. Quellenkritik

2. Dokumentation der Rekonstruktion

3. Visualisierung und Nutzbarkeit


Methodik

Zu 1.: Da kein wissenschaftliches 3D Modell historischer Architektur ohne Quellmaterial auskommt, ist deren kritische Behandlung ein essentieller Faktor für die Verifikation der Rekonstruktion. Dabei geht es nicht nur um die kritische Datierung historischer Pläne für eine Bauphasenrekonstruktion sondern auch um die Einstufung modernen Vermessungsdaten für den Detaillierungsgrad des daraus abgeleiteten Modells.

Zu 2.: Die Dokumentation des Rekonstruktionsprozesses, ist in der Vergangenheit der virtuellen 3D Rekonstruktion oftmals unzureichend festgehalten worden. Dieser wichtige Schritt, der die Entscheidungen des wissenschaftlichen Diskurses filtert muss dem Detailgrad des Modells angepasst und nachvollziehbar präsentiert werden. Des Weiteren sind alternative sowie verworfene Rekonstruktionsteile mit in den Dokumentationsprozess einzubeziehen.

Zu 3.: Das Modell soll von einer reinen Visualisierung der entstandenen Geometrie in ein nachhaltig nutzbares Forschungsobjekt transformiert werden. Diese komplexe Aufgabe soll in der Dissertation nicht vollständig aber in einzelnen Teilbereichen gelöst werden. Dabei sollen Animations- und Visualisierungsstrategien entwickelt werden sowie bereits vorhandene Strategien kritisch hinterfragt werden. Die sinnvolle Präsentation der gewonnenen Erkenntnisse aus den Themenkomplexen in einem angemessenen Detaillierungsgrad ist ein weiterer Aspekt der Forschungsarbeit.

Resumée

Mit der Transformation des Modells in einen Träger historischen Wissens wandelt sich das bauhistorische Thema in ein kulturwissenschaftliches. An dem Modell können Fragen aus der Residenzforschung simuliert und vermittelt werden:

• Simulation und Vergleich von Gesandtenbesuchen einer Residenz.

• Raumvolumenvergleiche einerseits ganzer Gebäude und andererseits einzelner Herrschafts-Apartments.

• Veränderung von Raumfunktion und Nutzen