Vortragsreihen am Institut für Kunstgeschichte der LMU München

Aus Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte
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Im Juni 2012 startet am kunsthistorischen Institut der LMU München eine kleine Vortragsreihe zu Themenfeldern der Digitalen Kunstgeschichte. Sie wurde von Hubertus Kohle und Stephan Hoppe ins Leben gerufen und soll in loser Folge mit etwa zwei Veranstaltungen pro Semester über aktuelle Entwicklungen in dem Gebiet informieren, dem interdisziplinären und überregionalen Austausch dienen und vor allem auch den kunsthistorischen Nachwuchs am Institut inspirieren, neue Konzepte und Werkzeuge in der eigenen Arbeit auszuprobieren.

Auf dieser Seite werden die Veranstaltungen kurz dokumentiert, wobei die jüngeren Termine zu oberst beginnen.

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  • 3. Juli 2012: MediaWiki-Software als multifunktionales Werkzeug moderner Kunstgeschichtsforschung am Beispiel von cranach.net (Hofbauer/Schmelzle), Institut für Kunstgeschichte, LMU München, Raum 007, 19 Uhr.

Cranach.net (Projekthomepage) ist die digitale interdisziplinäre Forschungsdatenbank des Cranach Research Institute (cri) zu Lucas Cranach dem Älteren und seiner Werkstatt, in der dieselbe open source Wiki-Software eingesetzt wird wie auch in diesem Wiki des AK Digitale Kunstgeschichte und natürlich bei Wikipedia. Der gegenwärtige Schwerpunkt der Projektarbeit liegt auf der Zusammenstellung und Auswertung systematisch erhobener Daten im Bereich der Tafelmalerei. Außerdem wertet cri Ergebnisse technologischer Untersuchungen an Werken des Cranach-Kreises aus und plant in einer mehrbändigen Werk-Monografie das Cranach-Gesamtwerkverzeichnis als Handbücher zu den aktuellen Datenbanken unter dem Arbeitstitel CORPUS CRANACH zu publizieren.

In dem Vortrag wird das Arbeitswerkszeug Wiki gewissermaßen direkt aus dem Maschinenraum der kunsthistorischen Anwendung heraus vorgestellt und seine Stärken (und auch Schwächen) erläutert. Vielleicht können die grundsätzlich positiven Erfahrungen in Heidelberg dazu ermutigen, selbst über den Einsatz solcher Software in einem Forschungsprojekt nachzudenken.


  • 5. Juni 2012: Der Computer als Betrachter. Objekterkennung und Maschinenlernen in der Kunstgeschichte (Ommer/Bell), Institut für Kunstgeschichte, LMU München, Raum 007, 19 Uhr.


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In dem gut besuchten Vortrag wurden das Forschungsfeld "computer vision" und aktuelle Bezüge zur Kunstgeschichte von zwei Fachleuten der Universität Heidelberg vorgestellt, die programmatisch an der Schnittstelle zwischen Informatik und Geisteswissenschaften (Kunstgeschichte) arbeiten. Der Informatiker JunProf. Dr. Björn Ommer (Homepage) leitet dort die Arbeitsgruppe Computer Vision (Homepage), in der der Kunsthistoriker Dr. Peter Bell (Homepage) mitarbeitet. Diese Arbeitsgruppe wurde im Rahmen der Exzellezinitiative eingerichtet und ist Teil der Heidelberger Anstrengungen zur intensivierten Zusammenarbeit von geisteswissenschaftlichen Fächern mit Disziplinen aus dem Bereich der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer.

Ihre Anwendung findet die computergestützte Bilderkennung zur Zeit in der Heidelberger Arbeitsgruppe in den hochinteressanten Projekten zur Gestenerkennung in mittelalterlichen Rechtshandschriften (Projekthomepage), in Forschungen zum Zeichenprozess in mittelalterlichen Handschriften (Projekthomepage) und den Forschungen zur allgemeinen Objekterkennung in mittelalterlichen Bildern (Projekthomepage).