Typologie und Genese digitaler Architekturmodelle: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte
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[[Datei:Profile Magazin ueber Architektur 13 2014 Titelblatt.png|80px|thumb|left]] In meinem gerade in der Architekturzeitschrift ''profile'' veröffentlichten Aufsatz [http://www.schueco.com/web/de/architekten/fassaden/im_dialog/profile_magazin '''''Architektur und Erinnerung in digitalen Welten / Architecture and remembrance in digital worlds'''''] befasse ich mich mit den Potentialen digitaler Visualisierung historischer Architektur. Für die kunsthistorische und architekturhistorische Forschung bieten sich hier enorme Möglichkeiten innovative Forschungsfragen zu verfolgen, neue Informationen zu generieren, und Wissen auf neuartige Weise zu vermitteln. Bislang fehlen jedoch noch einheitliche Standadrs für digitale Architekturvisualisierungen zur Angabe und Verknüpfung von Quellen und Metadaten. Idealistische und realistische Darstellung von historischer Architektur im digitalen Modell scheint meist ein und dasselbe zu sein. Hier besteht akuter Handlungsbedarf.
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Messemer, Heike: [http://www.schueco.com/web/de/architekten/fassaden/im_dialog/profile_magazin Architektur und Erinnerung in digitalen Welten], in: profile. Magazin über Architektur, 13, 2014, S. 14-17.
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Innerhalb meines Promotionsvorhabens im Fach Kunstgeschichte beschäftige ich mich mit der '''Typologie und Genese digitaler Visualisierungen historischer Architektur''' unter der Betreuung von [[Benutzer:hoppe|Prof. Dr. Stephan Hoppe]], LMU München.
 
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In meiner Magisterarbeit „Ideal und Realität – Das Straubinger Stadtmodell von Jakob Sandtner von 1568“ (betreut von Prof. Dr. Ulrich Pfisterer und Prof. Dr. Stephan Hoppe, LMU München) stand das hölzerne Stadtmodell des Drechslermeisters Jakob Sandtner im Fokus einer umfassenden Analyse. Zentrale Frage meiner Arbeit war, inwiefern das renaissancezeitliche Modell die Stadt Straubing realitätsnah oder idealisierend darstellt.
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In meiner Magisterarbeit ''Ideal und Realität – Das Straubinger Stadtmodell von Jakob Sandtner von 1568'' (betreut von Prof. Dr. Ulrich Pfisterer und Prof. Dr. Stephan Hoppe, LMU München) stand das hölzerne Stadtmodell des Drechslermeisters Jakob Sandtner im Fokus einer umfassenden Analyse. Zentrale Frage meiner Arbeit war, inwiefern das renaissancezeitliche Modell die Stadt Straubing realitätsnah oder idealisierend darstellt.
  
 
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'''Vortrag und Publikation'''
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Auf Einladung des Historischen Vereins von Straubing habe ich im Januar 2014 in meinem Vortrag ''Wahrheit und Erfindung - Jakob Sandtners Straubinger Stadtmodell von 1568'' die Ergebnisse meiner Magisterarbeit vorgestellt.
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Die Publikation eines Aufsatzes zum Vortrag im Jahresbericht des Historischen Vereins von Straubing folgt Anfang 2015.
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[http://www.hv-straubing.de/hv-aktuell.html Historischer Verein von Straubing und Umgebung e.V.]
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== '''Kontakt''' ==
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[[Benutzer:Messemer|Heike Messemer M.A.]], Institut für Kunstgeschichte, Ludwig-Maximilians-Universität München
  
Kontakt: [mailto:heike.messemer@campus.lmu.de Email]
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[mailto:heike.messemer@campus.lmu.de Email]
  
 
[[Kategorie:Forschung]]
 
[[Kategorie:Forschung]]
 
[[Kategorie:Architekturmodelle]]
 
[[Kategorie:Architekturmodelle]]

Version vom 18. August 2014, 09:46 Uhr

AKTUELL

Profile Magazin ueber Architektur 13 2014 Titelblatt.png
In meinem gerade in der Architekturzeitschrift profile veröffentlichten Aufsatz Architektur und Erinnerung in digitalen Welten / Architecture and remembrance in digital worlds befasse ich mich mit den Potentialen digitaler Visualisierung historischer Architektur. Für die kunsthistorische und architekturhistorische Forschung bieten sich hier enorme Möglichkeiten innovative Forschungsfragen zu verfolgen, neue Informationen zu generieren, und Wissen auf neuartige Weise zu vermitteln. Bislang fehlen jedoch noch einheitliche Standadrs für digitale Architekturvisualisierungen zur Angabe und Verknüpfung von Quellen und Metadaten. Idealistische und realistische Darstellung von historischer Architektur im digitalen Modell scheint meist ein und dasselbe zu sein. Hier besteht akuter Handlungsbedarf.

Messemer, Heike: Architektur und Erinnerung in digitalen Welten, in: profile. Magazin über Architektur, 13, 2014, S. 14-17.


Promotionsvorhaben

Innerhalb meines Promotionsvorhabens im Fach Kunstgeschichte beschäftige ich mich mit der Typologie und Genese digitaler Visualisierungen historischer Architektur unter der Betreuung von Prof. Dr. Stephan Hoppe, LMU München.

Architekturmodelle aus Holz, Metall, Papier oder anderen „festen“, greifbaren Stoffen, sind schon lange Untersuchungsgegenstand der Kunstgeschichte. Mit der immer weiter fortlaufenden Etablierung neuer Medien und Techniken, entstehen zunehmend auch digitale Visualisierungen von historischer Architektur. Als noch relativ neuer Gegenstandsbereich der Kunstgeschichte, wurden sie bisher jedoch kaum kunsthistorisch untersucht. Mit meiner Doktorarbeit will ich einen Überblick schaffen über digitale Visualisierungen historischer Architektur, sie als neue Medien wahrnehmen, kunsthistorisch analysieren sowie kategorisieren.


Definitionen

Bei digitalen Visualisierungen historischer Architektur handelt es sich um computertechnisch digital generierte dreidimensionale Darstellungen von historischer Architektur (bzw. vierdimensional, wenn noch ein zeitlicher Ablauf integriert ist). Unter historischer Architektur werden hier z.B. Rekonstruktionen von bereits errichteten und/oder (teilweise) zerstörten Bauwerken verstanden, oder auch erstmalige Darstellungen von Architektur, die nur anhand von Plänen oder Zeichnungen o.ä. überliefert ist. In Planung befindliche Neubauten sind nicht Gegenstand meiner Untersuchung. Vielfältige technische Verfahren, wie beispielsweise CAD Programme (Computer-Aided Design) oder Laserscanning (der Abmessung dienendes exaktes „Abtasten“ eines Gegenstands mittels Laser), ermöglichen die Erstellung von digitalen Architekturvisualisierungen. Um digital erstellte Visualisierungen historischer Architektur mit haptischen Darstellungen von Architektur – also aus Holz, Papier, Gips etc. gefertigten Modellen – gegenüberzustellen, bietet sich der Begriff des „digitalen (3D-)Modells“ an.


Gegenstand des Promotionsvorhabens

Gegenstand meines Promotionsvorhabens sind mit wissenschaftlichem Anspruch digital generierte Visualisierungen von historischer Architektur. Mit der Untersuchung dieser Objekte wird ein aktuelles Thema aufgegriffen, da die Anzahl digitaler 3D-Modelle exponentiell wächst, die wissenschaftliche Reflexion und Analyse jedoch noch stärker forciert werden sollte. Insbesondere die Kunstgeschichte, zu deren Gegenstandsbereich sehr wohl die Architektur zählt, sollte diese neuen Entwicklungen in ihren Diskurs aufnehmen und mögliche kunsthistorische Anwendungsbereiche erarbeiten. Mit meinem Promotionsvorhaben werde ich somit die Grundlagenforschung zu digitalen Architekturmodellen in der Kunstgeschichte wesentlich mitgestalten.

Synagoge Frankfurt Höchst, Baugeschichte, Architectura Virtualis.jpg
In meiner Arbeit werde ich erörtern, inwiefern digitale 3D- bzw. 4D-Modelle historischer Architektur sowohl als neue wissenschaftliche Werkzeuge zum Erkenntnisgewinn in der Kunstgeschichte genutzt werden können als auch einen umfassenden Mehrwert für das Fach liefern können. Denn mit dieser neuen Technik ist es möglich, Architektur, die bislang nur anhand von Plänen, Schriftstücken und Zeichnungen überliefert oder nur mehr auf Fotografien präsent ist, digital dreidimensional räumlich zu visualisieren und virtuell begehbar zu machen. Durch das Hinzufügen der vierten Dimension, der Zeit, kann sogar die baugeschichtliche Entwicklung der jeweiligen Architektur anschaulich dargestellt werden. So können mit digitalen Visualisierungen neue Forschungsfragen aufgeworfen und neue Erkenntnisse zu einem bestimmten Untersuchungsgegenstand gewonnen werden.


Ziele des Promotionsvorhabens

Die Ziele meines Promotionsvorhabens umfassen einen allgemeinen sowie einen kunsthistorischen Bereich:

  • Durch die Analyse der Forschungslage zu digitalen Architekturmodellen und deren geschichtlichen Entwicklung, möchte ich einen Überblick schaffen über die Potentiale, die sich für die Wissenschaft mit diesen neuen Medien ergeben.
  • Darauf aufbauend lassen sich eine Typologie von digitalen 3D- bzw. 4D-Modellen historischer Architektur sowie Anwendungsmöglichkeiten für die kunsthistorische Forschung erarbeiten.

Um diese Ziele zu bearbeiten, möchte ich digitale Architekturmodelle nach in meinem Promotionsvorhaben erarbeiteten Kategorien typologisieren und kunsthistorisch analysieren sowie in einer Datenbank dokumentieren. Die in meiner Dissertation gewonnenen Erkenntnisse könnten den Geisteswissenschaften neue Impulse geben, hinsichtlich der wohl bisher ungenutzten oder noch nicht entdeckten Potentiale einer Analyse und Typologisierung von digitalen Architekturmodellen. In Bezug auf die Kunstgeschichte könnten durch die Herausarbeitung neuer Anwendungsmöglichkeiten von digitalen Architekturvisualisierungen in der kunsthistorischen Forschung neue Werkzeuge und Methoden für das Fach entwickelt werden.


Liste zu digitalen Modellen historischer Architektur

Eine in diesem Wiki angelegte Liste digitaler Modelle historischer Architektur, die von Prof. Dr. Stephan Hoppe und mir betreut wird, ist im Entstehen begriffen. Sie soll einen Einblick geben in die Vielfalt an Projekten zu digitalen 3D- bzw. 4D-Modellen historischer Architektur.


Magisterarbeit zu renaissancezeitlichem hölzernen Stadtmodell

Thema

In meiner Magisterarbeit Ideal und Realität – Das Straubinger Stadtmodell von Jakob Sandtner von 1568 (betreut von Prof. Dr. Ulrich Pfisterer und Prof. Dr. Stephan Hoppe, LMU München) stand das hölzerne Stadtmodell des Drechslermeisters Jakob Sandtner im Fokus einer umfassenden Analyse. Zentrale Frage meiner Arbeit war, inwiefern das renaissancezeitliche Modell die Stadt Straubing realitätsnah oder idealisierend darstellt.

Installation zu mittelalterlichen Gründungsstädten, Deutsches Historisches Museum Berlin, Architectura Virtualis.png
CAD-Modell des Straubinger Stadtmodells, Deutsches Historisches Museum Berlin, Architectura Virtualis.png

In diesem Kontext verweise ich gerne auch auf ein digitales Architekturmodell der Stadt Straubing: Für die Dauerausstellung im Bereich „Mittelalterliche Gründungsstädte“ im Deutschen Historischen Museum Berlin wurde im Jahr 2006 ein virtuelles Modell des Straubinger Stadtmodells von 1568 (ein Projekt von Architectura Virtualis, Darmstadt) in eine interaktive Ausstellungsstation integriert. Es informiert den Besucher in Kombination mit einem haptischen Modell, das als Projektionsfläche fungiert, unter anderem über Stadtgründungen, mittelalterliche Stadtgrundrisse, wichtige Bauwerke und Nutzungen mittelalterlicher Städte am Beispiel Straubings.


Vortrag und Publikation

Auf Einladung des Historischen Vereins von Straubing habe ich im Januar 2014 in meinem Vortrag Wahrheit und Erfindung - Jakob Sandtners Straubinger Stadtmodell von 1568 die Ergebnisse meiner Magisterarbeit vorgestellt. Die Publikation eines Aufsatzes zum Vortrag im Jahresbericht des Historischen Vereins von Straubing folgt Anfang 2015.

Historischer Verein von Straubing und Umgebung e.V.


Kontakt

Heike Messemer M.A., Institut für Kunstgeschichte, Ludwig-Maximilians-Universität München

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