Typologie und Genese digitaler Architekturmodelle: Unterschied zwischen den Versionen

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Heike Messemer beschäftigt sich innerhalb ihres Promotionsvorhabens mit der Typologie und Genese digitaler Architekturmodelle unter der Betreuung von Prof. Dr. Stephan Hoppe, LMU München.
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Mit der Typologie und Genese digitaler 3D-Modelle historischer Architektur beschäftigt sich Heike Messemer innerhalb ihres Promotionsvorhabens im Fach Kunstgeschichte unter der Betreuung von Prof. Dr. Stephan Hoppe, LMU München.
  
In ihrer Magisterarbeit „Ideal und Realität – Das Straubinger Stadtmodell von Jakob Sandtner von 1568“ (betreut von Prof. Dr. Ulrich Pfisterer und Prof. Dr. Stephan Hoppe, LMU München) stand das hölzerne Stadtmodell des Drechslermeisters Jakob Sandtner im Fokus einer umfassenden Analyse. Zentrale Frage der Arbeit war, inwiefern das renaissancezeitliche Modell die Stadt Straubing realitätsnah oder idealisierend darstellt.
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Architekturmodelle aus Holz, Metall, Papier oder anderen „festen“, greifbaren Stoffen, sind schon lange Untersuchungsgegentand der Kunstgeschichte. Mit der immer weiter fortlaufenden Etablierung neuer Medien und Techniken, entstehen zunehmend auch digitale Modelle von historischer Architektur. Als noch relativ neuer Gegenstandsbereich der Kunstgeschichte, wurden sie bisher jedoch kaum kunsthistorisch untersucht. Die Doktorarbeit will einen Überblick schaffen über digitale 3D-Modelle historischer Architektur und sie kunsthistorisch analysieren und kategorisieren.
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Eine zentrale Frage der Arbeit ist, wie das digitale Modell als neues Medium die Geisteswissenschaften und insbesondere die Kunstgeschichte verändert. Verschiedene  technische Verfahren wie CAD (Computer-Aided Design) und GIS (Geoinformationssystem) ermöglichen die Erstellung von 3D-Modellen. Diese virtuell existierenden Modelle wiederum eröffnen neue Perspektiven sowie Fragestellungen und nehmen möglicherweise Einfluss auf die Methodik von Kunsthistorikern.
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Weitere Fragen befassen sich beispielsweise damit, in welchen Kontexten digitale Architekturmodelle entstehen, wer sie aus welchen Bedürfnissen heraus wo und für wen konzipiert, umsetzt und verfügbar macht. So soll eine Typologie von digitalen 3D-Modellen historischer Architektur entstehen und auch deren Entwicklung aufgezeiget werden.
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In Heike Messemers Magisterarbeit „Ideal und Realität – Das Straubinger Stadtmodell von Jakob Sandtner von 1568“ (betreut von Prof. Dr. Ulrich Pfisterer und Prof. Dr. Stephan Hoppe, LMU München) stand das hölzerne Stadtmodell des Drechslermeisters Jakob Sandtner im Fokus einer umfassenden Analyse. Zentrale Frage der Arbeit war, inwiefern das renaissancezeitliche Modell die Stadt Straubing realitätsnah oder idealisierend darstellt.
  
 
In diesem Kontext kann auch auf ein digitales Architekturmodell der Stadt Straubing verwiesen werden:
 
In diesem Kontext kann auch auf ein digitales Architekturmodell der Stadt Straubing verwiesen werden:
Für die Dauerausstellung im Bereich „Mittelalterliche Gründungsstädte“ im Historischen Museum Berlin wurde im Jahr 2006 ein virtuelles Modell des Straubinger Stadtmodells von 1568 (ein Projekt  von Architectura Virtualis, Darmstadt) in eine interaktive Ausstellungsstation integriert. Es informiert den Besucher in Kombination mit einem haptischen Modell, das als Projektionsfläche fungiert, unter anderem über Stadtgründungen, mittelalterliche Stadtgrundrisse, wichtige Bauwerke und Nutzungen mittelalterlicher Städte am Beispiel Straubings.
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Für die Dauerausstellung im Bereich „Mittelalterliche Gründungsstädte“ im Deutschen Historischen Museum Berlin wurde im Jahr 2006 ein virtuelles Modell des Straubinger Stadtmodells von 1568 (ein Projekt  von Architectura Virtualis, Darmstadt) in eine interaktive Ausstellungsstation integriert. Es informiert den Besucher in Kombination mit einem haptischen Modell, das als Projektionsfläche fungiert, unter anderem über Stadtgründungen, mittelalterliche Stadtgrundrisse, wichtige Bauwerke und Nutzungen mittelalterlicher Städte am Beispiel Straubings.
  
 
Heike Messemer M.A., LMU München
 
Heike Messemer M.A., LMU München
  
 
[[Kategorie:Forschung]]
 
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Version vom 24. September 2012, 11:43 Uhr

Mit der Typologie und Genese digitaler 3D-Modelle historischer Architektur beschäftigt sich Heike Messemer innerhalb ihres Promotionsvorhabens im Fach Kunstgeschichte unter der Betreuung von Prof. Dr. Stephan Hoppe, LMU München.

Architekturmodelle aus Holz, Metall, Papier oder anderen „festen“, greifbaren Stoffen, sind schon lange Untersuchungsgegentand der Kunstgeschichte. Mit der immer weiter fortlaufenden Etablierung neuer Medien und Techniken, entstehen zunehmend auch digitale Modelle von historischer Architektur. Als noch relativ neuer Gegenstandsbereich der Kunstgeschichte, wurden sie bisher jedoch kaum kunsthistorisch untersucht. Die Doktorarbeit will einen Überblick schaffen über digitale 3D-Modelle historischer Architektur und sie kunsthistorisch analysieren und kategorisieren.

Eine zentrale Frage der Arbeit ist, wie das digitale Modell als neues Medium die Geisteswissenschaften und insbesondere die Kunstgeschichte verändert. Verschiedene technische Verfahren wie CAD (Computer-Aided Design) und GIS (Geoinformationssystem) ermöglichen die Erstellung von 3D-Modellen. Diese virtuell existierenden Modelle wiederum eröffnen neue Perspektiven sowie Fragestellungen und nehmen möglicherweise Einfluss auf die Methodik von Kunsthistorikern. Weitere Fragen befassen sich beispielsweise damit, in welchen Kontexten digitale Architekturmodelle entstehen, wer sie aus welchen Bedürfnissen heraus wo und für wen konzipiert, umsetzt und verfügbar macht. So soll eine Typologie von digitalen 3D-Modellen historischer Architektur entstehen und auch deren Entwicklung aufgezeiget werden.

In Heike Messemers Magisterarbeit „Ideal und Realität – Das Straubinger Stadtmodell von Jakob Sandtner von 1568“ (betreut von Prof. Dr. Ulrich Pfisterer und Prof. Dr. Stephan Hoppe, LMU München) stand das hölzerne Stadtmodell des Drechslermeisters Jakob Sandtner im Fokus einer umfassenden Analyse. Zentrale Frage der Arbeit war, inwiefern das renaissancezeitliche Modell die Stadt Straubing realitätsnah oder idealisierend darstellt.

In diesem Kontext kann auch auf ein digitales Architekturmodell der Stadt Straubing verwiesen werden: Für die Dauerausstellung im Bereich „Mittelalterliche Gründungsstädte“ im Deutschen Historischen Museum Berlin wurde im Jahr 2006 ein virtuelles Modell des Straubinger Stadtmodells von 1568 (ein Projekt von Architectura Virtualis, Darmstadt) in eine interaktive Ausstellungsstation integriert. Es informiert den Besucher in Kombination mit einem haptischen Modell, das als Projektionsfläche fungiert, unter anderem über Stadtgründungen, mittelalterliche Stadtgrundrisse, wichtige Bauwerke und Nutzungen mittelalterlicher Städte am Beispiel Straubings.

Heike Messemer M.A., LMU München