Arbeitstreffen AK Digitale Kunstgeschichte März 2014 in Passau: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach der Gründung des Verbandes DHd – Digital Humanities im deutschsprachigen Raum 2013 in Ham-burg, fand nun im März dieses Jahres dessen erste Jahrestagung in Passau statt. Sie stand unter dem Motto: „Digital Humanities – methodischer Brückenschlag oder ‚feindliche Übernahme‘? Chan¬cen und Risiken der Begegnung zwischen Geisteswissenschaften und Informatik.“  
 
Nach der Gründung des Verbandes DHd – Digital Humanities im deutschsprachigen Raum 2013 in Ham-burg, fand nun im März dieses Jahres dessen erste Jahrestagung in Passau statt. Sie stand unter dem Motto: „Digital Humanities – methodischer Brückenschlag oder ‚feindliche Übernahme‘? Chan¬cen und Risiken der Begegnung zwischen Geisteswissenschaften und Informatik.“  
Die Begeisterung darüber, dass sich nun auch eine deutschsprachige „Scientific Community“ im Kon¬text der Digitalen Geisteswissenschaften gefunden hat, war allenthalben spürbar und wurde mit ebenso gro-ßem Interesse von Seiten der offiziellen Forschungsförderinstitutionen begrüßt. Die ur¬sprünglich ange-dachte Teilnehmerkapazität von 120 Personen wuchs am Ende auf über 350 Anwesende aus acht Ländern. Rund 100 Beiträge verteilten sich über zahlreiche Panels sowie sechs Preconference-Workshops und wurden von einer umfangreichen Poster-Sektion begleitet – ein For¬mat, das sich gerade bei dieser Kon-ferenz besonders bewährt hat. Dort konnte man so doch die einzel¬nen Projekte in Ruhe studieren und mit deren Vertreter ins Gespräch kommen [gesamter Bericht als pdf]
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Die Begeisterung darüber, dass sich nun auch eine deutschsprachige „Scientific Community“ im Kon¬text der Digitalen Geisteswissenschaften gefunden hat, war allenthalben spürbar und wurde mit ebenso gro-ßem Interesse von Seiten der offiziellen Forschungsförderinstitutionen begrüßt. Die ur¬sprünglich ange-dachte Teilnehmerkapazität von 120 Personen wuchs am Ende auf über 350 Anwesende aus acht Ländern. Rund 100 Beiträge verteilten sich über zahlreiche Panels sowie sechs Preconference-Workshops und wurden von einer umfangreichen Poster-Sektion begleitet – ein For¬mat, das sich gerade bei dieser Kon-ferenz besonders bewährt hat. Dort konnte man so doch die einzel¬nen Projekte in Ruhe studieren und mit deren Vertreter ins Gespräch kommen (gesamter Bericht als [[Datei:Knickmeier_DHd-Tagung_Passau_2014-04-02 pdf]])
  
  

Version vom 9. April 2014, 23:10 Uhr

28. Februar 2014 in Passau (Universität) von 14:30 bis 16:30 Uhr, im Anschluss an die DHd2014-Tagung (Tagungsinfo)

Seminarraum 0.29

Tagesordnung

  • Nachlese der DHd 2014 und Anstöße für die Arbeit des AK
  • Kurze Berichte der Mitglieder
  • Beitrag der Kunst- und Bildgeschichte zu den aktuellen DH-Curricula-Diskussionen
  • Austausch über geplante Anträge für eHumanities-Zentren bim BMBF
  • Beitrag des AK beim Kunsthistorikertag 2015

Protokoll des Arbeitstreffens

Passau DHd Konferenz Nr 02822 xr100 - SHoppe2014.JPG

Protokoll des Arbeitskreistreffens Digitale Kunstgeschichte am 28.3.2014

(als PDF: Datei:Protokoll AK 2014 03 28.pdf)

Beginn: 14:30 Uhr

Ende: 16:30 Uhr

Ort: Passau, Universität, Raum 0.29

Anwesende: Matthias Arnold (Univ. Heidelberg), Peter Bell (Univ. Heidelberg), Lisa Dieckmann (Univ. Köln), Regine Doppelbauer (Albertina Wien), Bernhard Ebnet (Bay. Akad. d. Wiss.), Maria Effinger (UB Heidelberg), Günther Görtz (FAU Erlangen-Nbg.), Georg Hohmann (Deutsches Museum), Stephan Hoppe (LMU München), Andrea Hund (Tübingen), Judith Ittner (Univ. Passau), Harald Klinke (Univ. Göttingen), Ralph Knickmeier (Österr. Galerie Belvedere), Celia Krause (TU Darmstadt), Piotr Kuroszynski (Herder-Institut), Jens Martin Loebel (bitGilde IT Solutions), Jan Lutteroth (LMU München), Heike Messemer (LMU München), Mieke Pfarr-Harfst (TU Darmstadt), Martin Raspe (Bibl. Hertziana MPI), Ruth Reiche (TU Darmstadt), Georg Schelbert (HU Berlin), Martina Semlak (Univ. Graz), Holger Simon (pausanio), Liska Surkemper (HFG Karlsruhe), Ute Verstegen (Philipps-Univ. Marburg), Martin Warnke (Leuphana Lüneburg), Thorsten Wübbena (JWG-Univ. Frankfurt)

Entschuldigt: Fabian Cremer (MPImmg), Kai Kappel (HU Berlin), Hubertus Kohle (LMU München), Katja Kwastek (Freie Univ. Amsterdam), Hubert Locher (Foto Marburg), Jörg Trempler (Univ. Passau)

Protokoll: Georg Schelbert, Berlin, den 6.4.2014

Berichts- und Vorstellungsrunde

Aufgrund der Erweiterung des Kreises durch neue InteressentInnen wurde eine kombinierte Runde aus Vorstellung und kurzen Berichten bzw. Motivationsstatements und Desideraten abgehalten, die hier ausschnittweise wiedergegeben ist.

Im Rahmen der DHd hat der AK erfreulicherweise auch VertreterInnen von Nachbardisziplinen angezogen (Literatur- und Editionswissenschaft, Geschichte, Architektur). Dort besteht Interesse an einer stärkeren Zusammenarbeit mit der Kunst- und Bildgeschichte. Celia Krause berichtete, dass bei Dariah.de Interesse an der Anwendung von Mustererkennung bei Bildern besteht. Dariah.de baut nach einer Initialphase, die auf Basisinfrastrukturen und den Umgang mit Textdaten konzentriert war, den Bereich Bild aus. Hierzu wird u.a. ein neuen Cluster eingerichtet, der von der Archäologie betreut wird (R. Förtsch; s.a. Dariah Pre-Conference).

Mattias Arnold erinnerte noch einmal daran, dass die Visual Research Association (VRA) gerade neue Standards für Bildmetadaten engwickelt und regte an, sich stärker zu engagieren, etwa durch Mitgliedschaft.

Regina Doppelbauer von der Albertina fasste die für die Sammlungen und Museen wichtigen Fragen zusammen. Wie können die Online-Ressourcen der Museen mit anderen Online-Angeboten verknüpft werden, wie kann das Wissen externer Fachleute und Laien einbezogen werden, wo wird solches Wissen gesammelt und gespeichert?

Maria Effinger berichtete aus der UB Heidelberg, dass Arthistoricum eine weitere DFG-Förderung, jetzt auch mit einer IT-Stelle, erhält. Es ist eine Dynamisierung der Online- Publikationen, u.a. durch die Möglichkeit, Publikationen zu annotieren, geplant. Außerdem wurde ein Projekt zur Digitalisierung von Zeitschriften aus polnischen Bibliotheken begonnen.

Ralph Knickmeier vom der Öster. Galerie Belvedere wies darauf hin, dass im AK nicht nur "digital-immanente"-Herausforderungen zu betrachten wären, sondern auch das Gesamtverhältnis zum "analogen" Teil des Faches, der immer eine Rolle spielen werde.

Harald Klinke mahnte eine stärkere Betonung kritischer "Bildkompetenz" an. Er plädierte für die Entwicklung einer forschungs- und nicht technikgetriebenen Forschungsumgebung für die Kunstgeschichte.

Piotr Kuroszynski berichtet von einer Zusammenarbeit des Herder-Instituts mit dem Institut für Kunstgeschichte in Greifswald (Kilian Heck) auf dem Gebiet von 3D-Rekonstruktionen. Kuroszynski, Mieke Pfarr-Harfst und weitere auf dem Feld der 3D-Rekonstruktion werden eine Arbeitsgruppe virtuelle Rekonstruktionen innerhalb des DHd gründen. Stephan Hoppe und Georg Schelbert sind eingeladen, sich hieran ebenfalls zu beteiligen. Herausforderung im Kontext der Kunstgeschichte ist die Schnittstelle zwischen Dokumentation von Bilddaten, 3D-Daten, Virtualisierung. Jens Lutteroth berichtet von seiner Forschung zu virtuellen Rekonstruktionen.

Holger Simon appelliert an die Möglichkeiten der Verstetigung digitaler Projekte durch unternehmerisches Denken und Handeln, wie beispielsweise bei prometheus und pausanio praktiziert.

Ute Verstegen betonte die Rolle der digitalen Medien für die Lehre. Aus der Perspektive der Archäologie wären inzwischen auch 3D-Prints für die Lehre von großem Interesse.

Stephan Hoppe berichtete von der Gründung eines institutionenübergreifenden Arbeitskreises für Digital Humanities in München (DHMUC)

Aus der Berichts- und Vorstellungsrunde ließen sich folgende Punkte extrahieren, die auf besonderes großes Interesse stoßen:

• Dokumentationsstandards • Verbindung von Museum und Forschung via Online-Umgebungen • Bildkritik; Kritik der Anwendung digitaler Methoden • Ausgestaltung der Lehre der Digitalen Kunstgeschichte

Diskussion und Initiativen

Der Verband DHd richtet auf Initative von Manfred Thaller eine Arbeitsgruppe Curricula ein. Der AK wurde eingeladen, auch einen Vorschlag für eine/n Vertreter/in aus dem Bereich Kunst- und Bildgeschichte zu machen: G. Schelbert schlug S. Hoppe als Vertreter vor, der jedoch bereits an einer AG zu virtuellen Rekonstruktionen mitwirkt. G. Görz teilte mit dass Frau Prof. H. Stein-Kecks der Univ. Erlangen-Nürnberg bereit wäre, als kunsthistorische Vertreterin für Curricula zu fungieren. S. Hoppe wird sich mit ihr diesbezüglich in Verbindung setzen um die weiteren Details zu klären und zu gewährleisten, dass ein kunsthistorischer Besetzungsvorschlag zeitnah erfolgt.

Der Arbeitskreis ist außerdem bestrebt, im Vorstand des DHd vertreten zu sein und wird deshalb einen Kandidaten bei der nächsten Wahl (Aug. 2015 in Graz) stellen. Die Bestimmung der/des Kandidatin/en des AK wird bis zu einer nächsten AK-Sitzung im Herbst diskutiert und entschieden. Es wurde beschlossen die Kontaktaufnahme zu Dariah zu suchen und die Mitwirkung am Dariah-Cluster „Bild“ anzustreben.

Auf dem Kunsthistorikertag 2015 wird es wieder ein Forum zur Digitalen Kunstgeschichte geben. In Entsprechung zum Generalthema soll "Der Wert der Digitalen Kunstgeschichte" gewählt werden. Dazu könnten systematisch Praxisbeispiele aus der Lehre vorgestellt und Vorschläge für kunsthistorische Curricula innerhalb der Digital Humanies gemacht werden.

Georg Schelbert schlug vor, Beispiele für Lehrveranstaltungen (aus dem Kreis des AK und darüber hinaus, soweit bekannt), die im weitesten Sinn der Digitalen Kunstgeschichte zugeordnet werden können, um eine Materialbasis für zukünftige Lehrveranstaltungen und die Entwicklung geeigneter Curricula zu haben. Hierzu wird eine Seite im Wiki angelegt und alle AK-Mitglieder sind herzlich aufgefordert, Beispiele einzubringen.

Peter Bell schlug vor, eine interne Summerschool des Arbeitskreises zu eigenen Schulung auf dem Gebiet der Bildtechnologien zu veranstalten.

Georg Schelbert berichtete von der Antragstellung für eine eHumanities-Zentrum für das digitale Bild beim BMBF (s. Protokoll der AK-Sitzung in Köln), das bereits vorhandene Projekte und Werkzeuge, die sämtlich auch im AK vertreten sind, zu einem aktionsfähigen Zentrum vereinen und die Technologien weiterentwickeln soll. Nach Ausscheiden nach Erreichen der Shortlist in der vergangenen Runde, soll der Antrag zum zweiten Termin (31.5.) noch einmal gestellt werden. Der Arbeitskreis unterstützt diese Initiative. Matthias Arnold berichtet, dass ein weiterer Antrag mit der Beteiligung der Univ. Heidelberg, jedoch mit einer anderen Ausrichtung gestellt wird.

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Tagungsbericht zur DHd2014

von Ralph Knickmeier, Österr. Galerie Belvedere, Wien

Nach der Gründung des Verbandes DHd – Digital Humanities im deutschsprachigen Raum 2013 in Ham-burg, fand nun im März dieses Jahres dessen erste Jahrestagung in Passau statt. Sie stand unter dem Motto: „Digital Humanities – methodischer Brückenschlag oder ‚feindliche Übernahme‘? Chan¬cen und Risiken der Begegnung zwischen Geisteswissenschaften und Informatik.“ Die Begeisterung darüber, dass sich nun auch eine deutschsprachige „Scientific Community“ im Kon¬text der Digitalen Geisteswissenschaften gefunden hat, war allenthalben spürbar und wurde mit ebenso gro-ßem Interesse von Seiten der offiziellen Forschungsförderinstitutionen begrüßt. Die ur¬sprünglich ange-dachte Teilnehmerkapazität von 120 Personen wuchs am Ende auf über 350 Anwesende aus acht Ländern. Rund 100 Beiträge verteilten sich über zahlreiche Panels sowie sechs Preconference-Workshops und wurden von einer umfangreichen Poster-Sektion begleitet – ein For¬mat, das sich gerade bei dieser Kon-ferenz besonders bewährt hat. Dort konnte man so doch die einzel¬nen Projekte in Ruhe studieren und mit deren Vertreter ins Gespräch kommen (gesamter Bericht als Datei:Knickmeier DHd-Tagung Passau 2014-04-02 pdf)


Programmbeiträge des Arbeitskreises zur DHd2014

Mittwoch, 26.3.

  • 16:00: Session V23, „Losing My Religion" – Einsatz einer Videoannotationsdatenbank in der kunstgeschichtlichen Analyse von Musikvideos“, Vortrag von Matthias Arnold/Thorsten Wübbena
  • 8:15-19:45 ·SR 026, 027 und 033: Poster Session, u.a.: Martin Warnke, Thomas Kollatz, Peter Gietz: "Relationen im Raum - Visualisierung topographischer Klein(st)strukturen", Georg Schelbert u. Juliane Minow "Imagelab - Digitale Bildwerkzeuge in Forschung und Lehre", Jens Martin Loebel (u.a.): "Treiber und Inhibitoren des Aufblühens und Verlöschens multimedialer ´elektronischer´ Publikationsprodukte in den 1990er-Jahren – Bewahrung und Zurverfügungstellung, intelligente Vernetzung mit Dokumenten-Digitalisaten und digitalen Dokumenten, medienwissenschaftliche und medienökonomische Einordnung"

Donnerstag, 27.3.

  • 11:30 - 13:00, HS 06 Session V03: "Visualisierungen" unter Leitung von Martin Warnke (die einzelnen Beiträge hier: [1])
  • 16:00: Katja Kwastek "Vom Bild zum Bild. Digital Humanities jenseits des Texts" Keynote-Vortrag
  • 17:00-17:45, HS 08: Pecha Kucha-Panel mit Piotr Kuroczyński, Mieke Pfarr-Harfst, Markus Wacker, Sander Münster, Frank Henze, Peter Ferschin: "Virtuelle Rekonstruktion – Allgemeine Standards, Methodik und Dokumentation"

Freitag, 18.3.

  • 11:00-12:30: Sektion IV, Tagungssektion Passau 2014 - Bedrohte Besitzstände, verlorene Werte?, Sektionsleitung Stephan Hoppe, Mit den Vorträgen von Peter Bell: "Ein Ei gleicht dem anderen Automatische Analyse von Ähnlichkeit für historische Bildwissenschaften", Martin Raspe: "Perspektiven der Forschung - PDF? Digitale Bildwissenschaft zwischen gestern und morgen", Georg Hohmann: "Das Museum als digitaler Lernort"



Impression aus Passau bei Tag und bei Nacht

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