Digitale Kunstgeschichte in der akademischen Lehre: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 14: Zeile 14:
 
Eine gegenüber der Broschüre bereits aktualisierte [http://www.cceh.uni-koeln.de/eHum/degrees Übersichtsliste] findet sich auf den Seiten des CCeH.
 
Eine gegenüber der Broschüre bereits aktualisierte [http://www.cceh.uni-koeln.de/eHum/degrees Übersichtsliste] findet sich auf den Seiten des CCeH.
  
 +
Innerhalb des DHd gibt es eine Arbeitsgruppe zu Curricula in den Digital Humanities. Auf deren unlängst eingerichteter [http://www.dh-curricula.de Website] finden sich ständig aktualisierte Informationsangebote.
  
  

Version vom 10. März 2016, 16:05 Uhr

Auf dieser Seite sollen Beispiele für die Implementierung von Themen der Digitalen Kunstgeschichte in der akademischen Lehre dokumentiert werden.

Wo werden spezifische Seminare angeboten? Von welchen dezidierten Zentren und Institutionen (auch Digitale Geisteswissenschaften im allgemeinen) können Studierende der Kunstgeschichte profitieren? Gibt es einschlägige Passagen in den Studienordnungen? Etc.

Hinweise bitte gerne an Stephan Hoppe Email oder mit Schreibberechtigung auf dem Wiki selber eintragen bzw. aktualisieren!

Allgemeines

Digitale Kunstgeschichte ist einerseits Teil der Digitalen Geisteswissenschaften (Digital Humanities) – mehr methoden- und technikorientiert - und andererseits Teil der Architektur-, Bild- und Kunstgeschichte - mehr theorie- und anwendungsorientiert. Die Terminologie ist noch sehr variabel und so verstecken sich Inhalte der Digitalen Kunstgeschichte in den Studienangeboten auch unter folgenden Ober- und Nachbardisziplinen: Informationswissenschaft, Medienwissenschaft, Archäoinformatik, Kulturinformatik, (kunst-) historische Fachinformatik, Museumsinformatik, eHumanities oder auch Multimedia, eLearning, eResearch.

Einen Überblick über Studiengänge der Digitalen Geisteswissenschaften – also nicht nur der Digitalen Kunstgeschichte – versucht die Erhebung des CCeH, Cologne Center for eHumanities an der Universität zu Köln (2011). Sie fand im Rahmen des Projekts DARIAH-DE mit Förderung des BMBF statt und wurde 2012 als gedruckte Broschüre (!) veröffentlicht. Eine digitale Version findet sich hier pdf-download. Der Einführungstext ist auch auf der Seite von Digital Humanities Deutschland wiedergegeben [1]. Eine gegenüber der Broschüre bereits aktualisierte Übersichtsliste findet sich auf den Seiten des CCeH.

Innerhalb des DHd gibt es eine Arbeitsgruppe zu Curricula in den Digital Humanities. Auf deren unlängst eingerichteter Website finden sich ständig aktualisierte Informationsangebote.


LMU München:

Hier beschäftigen sich vor allem zwei Professoren (Hubertus Kohle und Stephan Hoppe) neben ihren weiteren Schwerpunktbildungen mit dem Bereich Digitale Kunstgeschichte und betreuen zur Zeit (WS 2012/13, SoSe 2013) vier Examensarbeiten (u.a. [Diss. Messemer] unterschiedlicher akademischer Grade.

Es werden in loser Folge einschlägige Seminare angeboten, z.B.:

SoSe 2011: Hauptseminar Digitale Kunstgeschichte (Hubertus Kohle)

SoSe 2012: Hauptseminar Architekturgeschichte und ihre Darstellung in digitalen Medien. Untersucht und erprobt am Beispiel der Münchner Universitätsgebäude und Wikipedia (Stephan Hoppe) Homepage

WS 2012/13: Hauptseminar Forschungsperspektiven der Digitalen Kunstgeschichte im interdisziplinären und internationalen Kontext (Stephan Hoppe)

Ab dem SoSe 2012 wird eine öffentliche Vortragsreihe am Institut für Kunstgeschichte angeboten: Vortragsreihe zur Digitalen Kunstgeschichte am KHI der LMU München

Die ausgeschriebene Qualifizierungsstelle als Wissenschaftlicher Assistent Digitale Kunst­ge­schichte wurde besetzt mit Dr. Harald Klinke Webseite

Geplant ist ab WS 2014/15 die Einrichtung eines Promotionsschwerpunktes "Digitale Kunstgeschichte" (Kohle/Hoppe).


HU Berlin:

Schon in den 1990er Jahren wurden am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität Magisterarbeiten und Dissertationen zu Fragen der Digitalität in der Kunstgeschichte betreut. Gleichzeitig entstanden und entstehen dort technologische Entwicklungen unmittelbar aus der kunsthistorischen Praxis heraus (Census-Datenbank, Imago, HyperImage/Meta-Image, Pixtura, Imeji, LBS digital).

Die Vermittlung theoretischer und praktischer Kenntnisse zur Reflexion und Anwendung digitaler Technologien in der Kunstgeschichte ist fester Bestandteil des BA- und MA-Kurrikulums am IKB. Wir legen dabei großen Wert darauf, dass die Lehrangebote unmittelbar in der forschenden Praxis gegründet sind. Aus den inhaltlichen Schwerpunkten des Instituts ergibt sich eine dabei eine enge Anbindung an bildgeschichtliche und -theoretische Fragestellungen.

Derzeit konzentriert sich die Lehre zu Themen der Digitalen Kunstgeschichte auf die Module 'Bildgeschichte/Methoden/Wissenschaftsgeschichte' und 'Berufsfeldbezogene Zusatzqualifikationen'.

Der Ausbau des Lehre zu einem Studienschwerpunkt oder Teilstudiengang Digital Humanities soll in Zusammenarbeit mit spezifischen Einrichtungen am Standort innerhalb (Bibliotheks- und Informationswissenschaft, Archäologie, wissenschaftliche Sammlungen der HU, 'Das Technische Bild' im Helmholtz-Zentrum, Exzellenzcluster 'Bild - Wissen - Gestaltung') und außerhalb der Humboldt-Universität (Staatliche Museen Berlin, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, MPI für Wissenschaftsgeschichte) erfolgen. In Praxisprojekten haben Studierende die Möglichkeit, als Teilnehmer/innen von Lehrveranstaltungen oder als studentische Mitarbeiter/innen eigene Erfahrungen mit der Anwendung digitaler Technologien in der Kunstgeschichte zu machen (verschiedene Forschungsprojekte mit HyperImage, Digitalisierungsprojekte der Mediathek).

Lehrangebote:

SS 2012

Gender und Graffitti, MA-Seminar, Modul VI: Bildwissenschaft/ Methoden/ Wissenschaftsgeschichte; Gemeinschaftsprojekt mit der Universität Basel. verteilte Erstellung einer Streetart-Bilddatenbank (Dr. Ilaria Hoppe)

Wissenschaftliches Arbeiten mit der Forschungsdatenbank des Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance, BA-Seminar, Modul VII Berufsfeldbezogene Zusatzqualifikationen (Dr. Katrin Schade)

Denkmäler in Raum und Zeit. Topographische Dokumentation in der Kunstgeschichte, BA-Seminar, Modul VII Berufsfeldbezogene Zusatzqualifikationen (Dr. Georg Schelbert)

Medienkunst, Vorlesung, Modul VI: Bildgeschichte/Methoden/Wissenschaftsgeschichte (PD Dr. Katja Kwastek)

WS 2012/2013

Visuelle Archive. Zu den Bildbeständen der Humboldt-Universität zu Berlin, MA-Seminar, Modul IV Bildgeschichte/Methoden/Wissenschaftsgeschichte; in Zusammenarbeit mit dem Sammlungskoordinator der HU (Dr. Franziska Brons/Dr. Jochen Hennig)

Wissenschaftliches Arbeiten mit der Forschungsdatenbank des Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance, BA-Seminar, Modul VII Berufsfeldbezogene Zusatzqualifikationen (Timo Strauch M.A.)

SS 2013

Kunsthistorische Datenbanken. Geschichte, Theorie, Praxis, BA-Seminar, Modul VII Berufsfeldbezogene Zusatzqualifikationen (Dr. Georg Schelbert)

Wissenschaftliches Arbeiten mit der Forschungsdatenbank des Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance, BA-Seminar, Modul VII Berufsfeldbezogene Zusatzqualifikationen (Timo Strauch M.A.)

WS 2013/14

Videokunst. Von den analogen Anfängen bis heute. MA-Seminar, Modul IV Bildgeschichte/Methoden/Wissenschaftsgeschichte (Stefanie Gerke)

Forschungs- und Bilddatenbanken in der Kunstgeschichte BA-Seminar, Modul VII Berufsfeldbezogene Zusatzqualifikationen (Birte Rubach M.A.)

Workshopreihe "imagelab - digitale Bildwerkzeuge in Forschung und Lehre" [2], Begleitende Seminarveranstaltung (Dr. Georg Schelbert, Juliane Minow, Gastbeiträge)

SS 2014

Das digitale Bild. Theorie und Praxis im Projekt 'imagelab', BA-Seminar, Modul VII Berufsfeldbezogene Zusatzqualifikationen (Dr. Georg Schelbert, Juliane Schirr)

WS 2014/15

Digitale Kunst- und Bildgeschichte - Gegenstände, Methoden, Anwendungen, BA-Seminar, Modul VII Berufsfeldbezogene Zusatzqualifikationen (Dr. Georg Schelbert)

Concept Images - Bilder als Begriffe, BA-Seminar (Dr. Matthias Bruhn)

Die Geschichte der Bilder: Ein chronologischer Überblick, Vorlesung (Prof. Dr. Jörg Trempler)

SS 2015

Web-Based Multimedia Communication for the Mediation of Art and Culture, BA-Seminar (Florian Wiencek)

WS 2015/16

Bilder in den neuen Medien, Seminar (Prof. Dr. Horst Bredekamp)

Virale Bilder, Seminar (Dr. Matthias Bruhn, Prof. Dr. Jörg Trempler [Passau])

Forschung und Praxis in den Sammlungen der Kunstbibliothek: Architekturzeichnungen, Praxisseminar zur Erschließung von Sammlungsbeständen mit Erarbeitung von Sammlungsdatensätzen und einem Muster für Online-Publikationen von Katalogen (Georg Schelbert gemeinsam mit Joachim Brand u. Elke Blauert)

Die 2012 begonnene Reihe Berliner_Gespräche_zur_Digitalen_Kunstgeschichte (HU-Webseite) führt ein bis zwei Mal pro Semester einschlägige Projekte zusammen um sowohl eine Diskussion der beteiligten Akteure untereinander zu ermöglichen, als auch deren Ziele, Methoden und Tätigkeit nach außen zu vermitteln. Studierende können hier direkte Einblicke in die praktische Anwendung digitaler Technologien in der Kunstgeschichte und in Nachbardisziplinen gewinnen.


Goethe-Universität Frankfurt am Main

Seit der Einrichtung der IT-Abteilung des Kunstgeschichtlichen Instituts im Jahr 2000 (auf Initiative Alessandro Novas) wurden in der Lehre regelmäßig auch digitale Themen behandelt, die sich z.T. direkt aus den am Institut initiierten Projekten ergaben (z.B. DILPS – Distributed Image Library Processing System, Sandrart.net, ConedaKOR) .

SS 13: „Digitale Kunstgeschichte – Lernen und Forschen an/über/mit/in digitale(n) Medien“ [Videokonferenzseminar – Uni Frankfurt (Thorsten Wübbena) / Uni Freiburg (Anna Schreurs)]

ReferentInnen: Thomas Stäcker (HAB Wolfenbüttel), Barbara Fischer (Wikimedia/GLAM), Klaus Graf (RWTH Aachen), Thomas Haensli (ETH Zürich), Dirk Burghardt (SK Dresden), Fabian Cremer (SUB Göttingen), Daniela Bamberger (Städel Museum), Mareike König (DHI Paris)

Resümee aus Sicht der Studierenden unter: „Wenn das Thema zur Seminarform wird – ein Erfahrungsbericht aus der digitalen Kunstgeschichte".


Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Aus der seit 1999 bestehenden engen Zusammenarbeit zwischen der Kunstgeschichte und der Informatik, die sich v.a. über das Thema Digitale Bildarchive entwickelt hat (institutionalisiert 2002 unter der Leitung von Prof. Dr. Günther Görz und Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks Info), wurde ein Master-Studiengang mit einem verpflichtenden Modul Digital Humanities und Technologie konzipiert und seit 2010 durchgeführt Info.

Darüber hinaus leitet Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks das Institut für Lerninnovation an der FAU Info, mit zahlreichen e-humanities-Forschungsprojekten (nicht nur zur Kunstgeschichte).

Eine Seite mit kommentierten Beispielen für verschiedene Typen von Lehrveranstaltungen zum Thema findet sich außerdem [hier].